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Die Frage: “ Was kostet eine Küche nach Maß vom Tischler“ gehört zu den häufigsten Anfragen, die wir in unserer Manufaktur erhalten. Während Möbelhäuser und Küchenstudios oft mit Lockangeboten werben, herrscht bei individuell gefertigten Tischlerküchen oft Unklarheit über die tatsächlichen Kosten.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen transparenten Einblick in die Preisstruktur von maßgefertigten Küchen und erklären, welche Faktoren den Preis beeinflussen. Sie erfahren, wann sich die Investition in eine Tischlerküche lohnt und wie Sie Ihr Budget optimal einsetzen können.
Die Preisklassen für Tischlerküchen im Überblick
Eine maßgefertigte Küche vom Tischler ist eine Investition in Qualität und individuelles Design. Je nach Umfang, Materialwahl und Ausstattung bewegen sich die Kosten in unterschiedlichen Bereichen:
Einstiegssegment: 7.5000 – 12.500 Euro
Im Einstiegssegment einer Tischlerküche finden Sie:
- Grundlegende Maßanfertigung mit Anpassung an Ihre Raumsituation
- Qualitativ hochwertige Materialien wie Multiplex oder beschichtete Spanplatten
- Solide Markenbeschläge (Blum, Grass, Hettich)
- Einfache, geradlinige Designs ohne aufwendige Details
- Standard-Einbaugeräte mittlerer Preisklasse
Beispielküche: Für eine Familie in Sankt Augustin haben wir eine L-förmige Küche mit einer Länge von 3,80 m und einer Tiefe von 2,20 m gefertigt. Mit hochwertigen Multiplex-Fronten, einer Arbeitsplatte aus Schichtstoff und mittelpreisigen Einbaugeräten lag der Gesamtpreis bei 14.500 Euro.
Mittleres Segment: 12.500 – 25.000 Euro
Im mittleren Preissegment erweitern sich die Möglichkeiten deutlich:
- Komplexere Raumkonzepte mit Insellösungen oder Sonderformen
- Hochwertigere Materialien wie furnierte Oberflächen oder Vollholzfronten
- Präzisionsanfertigungen für nicht-standardisierte Raumsituationen
- Markenwerte Einbaugeräte gehobener Klasse
- Besondere Funktionselemente wie Apothekerschränke oder Eckkarussells
- Maßgefertigte Beleuchtungskonzepte
Beispielküche: Für ein Paar in Bonn-Poppelsdorf haben wir eine moderne Küche mit Kochinsel (Gesamtfläche ca. 15 m²) realisiert. Mit Eiche-furnierten Fronten, Arbeitsplatten aus Quarzkomposit, einer integrierten Bar und hochwertigen Miele-Geräten belief sich der Preis auf 22.000 Euro.
Premiumsegment: Ab 25.000 Euro
Im Luxussegment sind nahezu keine Grenzen gesetzt:
- Exklusive Materialien wie Massivholz, Naturstein oder Keramik
- Maßgeschneiderte Sonderlösungen für jede Raumsituation
- Aufwendige Details wie Intarsien, Profil- oder Kassettenfronten
- High-End-Geräte mit Vernetzungsmöglichkeiten
- Integrierte Weinkühlschränke oder Espressomaschinen
- Motorisierte Lösungen für Oberschränke oder Arbeitsplatten
- Vollintegrierte Smart-Home-Steuerung
Beispielküche: Für eine Villa in Bonn Bad Godesberg haben wir eine großzügige Wohnküche (25 m²) mit offener Verbindung zum Wohnbereich konzipiert. Mit massiven Nussbaum-Fronten, einer Natursteinarbeitsplatte aus Granit, maßgefertigten Weinregalen und High-End-Gaggenau-Geräten lag der Investitionswert bei 42.000 Euro.
Die 7 wichtigsten Kostenfaktoren bei Tischlerküchen
Der Preis einer maßgefertigten Küche setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Kennen Sie diese Faktoren, können Sie gezielt Einfluss auf die Gesamtkosten nehmen.
1. Größe und Komplexität
Je größer die Küche und je komplexer die Raumgeometrie, desto höher fallen die Kosten aus:
- Grundlegende Küchenzeile (3-4 m): Ab 12.000 Euro
- L-förmige Küche: Ab 15.000 Euro
- U-förmige Küche: Ab 18.000 Euro
- Küche mit Insel: Ab 20.000 Euro
- Komplexe Raumsituationen (Dachschrägen, Erker, Rundungen): Aufpreis 10-20%
Spartipp: Oftmals lässt sich durch eine intelligente Planung die benötigte Schrankfläche reduzieren. Eine effiziente Raumnutzung kann mehrere tausend Euro einsparen.
2. Fronten und sichtbare Oberflächen

Die Wahl der Frontmaterialien hat einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtpreis:
- Beschichtete Platten (Melaminharz, HPL): 150-250 Euro/m²
- Echtholzfurnier: 250-400 Euro/m²
- Lackierte Oberflächen: 300-500 Euro/m²
- Massivholz: 500-1.200 Euro/m² (je nach Holzart)
- Spezialmaterialien (Glas, Keramik, Metall): 400-1.500 Euro/m²
Expertentipp: Eine Kombination verschiedener Materialien kann sowohl optisch reizvoll als auch kosteneffizient sein. Beispielsweise können Sie hochwertige Materialien gezielt an sichtbaren Stellen einsetzen und an weniger exponierten Bereichen günstigere Alternativen wählen.
3. Arbeitsplatten

Die Arbeitsplatte ist sowohl funktional als auch optisch ein zentrales Element:
- Schichtstoff/HPL: 150-300 Euro/lfd. Meter
- Massivholz: 300-800 Euro/lfd. Meter
- Quarzkomposit: 400-900 Euro/lfd. Meter
- Naturstein (Granit, Marmor): 500-1.500 Euro/lfd. Meter
- Keramik: 600-1.200 Euro/lfd. Meter
Zusätzliche Kosten entstehen durch:
- Ausschnitte für Spülen und Kochfelder: 80-200 Euro pro Ausschnitt
- Besondere Kantenlösungen: 50-150 Euro/lfd. Meter
- Freitragende Konstruktionen: 300-800 Euro
4. Innenausstattung und Beschläge

Die „inneren Werte“ einer Küche beeinflussen sowohl den Preis als auch den täglichen Nutzwert:
- Standardschubkästen: 80-150 Euro pro Element
- Hochwertige Auszüge mit Dämpfung: 150-300 Euro pro Element
- Spezialschränke (Apothekerschrank, Eckkarussell): 800-1.500 Euro pro Element
- Beleuchtungssysteme: 300-1.200 Euro (je nach Umfang)
- Elektrifizierte Beschläge (motorisierte Klappen, etc.): 300-800 Euro pro Element
Qualitätshinweis: Bei Beschlägen empfehlen wir, nicht zu sparen. Die Funktionalität und Langlebigkeit der Küche hängt maßgeblich von der Qualität der Scharniere, Führungen und Auszüge ab. Marken wie Blum oder Hettich bieten Systeme mit 15+ Jahren Garantie und über 100.000 Öffnungszyklen.
5. Geräte und Technik

Die Küchengeräte machen oft 30-40% der Gesamtkosten aus:
- Einstiegsklasse (gute Qualität): 3.000-5.000 Euro (Herd, Kühlschrank, Geschirrspüler, Dunstabzug)
- Mittelklasse: 5.000-10.000 Euro
- Premiumklasse: 10.000-25.000 Euro
- Spezialgeräte (Dampfgarer, Weinkühlschrank, Kaffeevollautomat): jeweils 1.500-4.000 Euro
Spartipp: Überlegen Sie genau, welche Geräte Sie wirklich nutzen werden. Eine ehrliche Bedarfsanalyse kann mehrere tausend Euro einsparen, ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen.
6. Planungs- und Montageaufwand

Der Aufwand für Planung, Konstruktion und Montage macht bei einer Tischlerküche etwa 20-30% der Gesamtkosten aus:
- 3D-Planung und Konstruktion: 10-15% der Materialkosten
- Montage: 10-20% der Materialkosten
- Bauliche Anpassungen (Elektrik, Sanitär, etc.): Je nach Aufwand 500-3.000 Euro
Transparenzhinweis: Bei der Tischlergruppe weisen wir diese Kosten transparent aus. Im Gegensatz zu manchen Möbelhäusern, die mit „kostenloser Planung“ werben (und diese Kosten in den Produktpreis einrechnen), erhalten Sie bei uns eine klare Kostenaufstellung.
7. Regionale Unterschiede bei einer Küche nach Maß
Je nach Standort können die Preise für eine vergleichbare Küche variieren:
- Ländliche Regionen: tendenziell 10-15% günstiger
- Ballungsräume wie Köln/Bonn: mittleres Preisniveau
- Luxuslagen (z.B. Bad Godesberg, Königswinter): tendenziell 10-20% höher
Tischlerküche vs. Möbelhaus: Der Kostenvergleich
Eine häufige Frage betrifft den Preisunterschied zwischen einer Küche vom Tischler und einer Küche aus dem Möbelhaus. Hier ein objektiver Vergleich:
Beispielszenario: L-Küche mit Geräten (ca. 15 m²)
Aspekt | Möbelhaus (Mittelklasse) | Tischlerküche |
---|---|---|
Grundpreis | 8.000-15.000 € | 11.000-24.000 € |
Anpassungen an Raumgegebenheiten | Aufpreis für Sondermaße: 1.000-3.000 € | Bereits inkludiert |
Nachhaltige Materialqualität | Mittel | Hoch |
Langlebigkeit | 10-15 Jahre | 20-30+ Jahre |
Wiederverkaufswert | Gering | Mittel bis hoch |
Kosten pro Jahr (bei durchschnittlicher Nutzungsdauer) | 800-1.200 €/Jahr | 600-1.000 €/Jahr |
Auf den ersten Blick erscheint die Tischlerküche teurer. Betrachtet man jedoch die Gesamtkosten über die Lebensdauer, relativiert sich der Preisunterschied:
- Langlebigkeit: Eine hochwertige Tischlerküche hält oft doppelt so lange wie eine Küche aus dem Möbelhaus
- Reparaturfähigkeit: Einzelne Elemente können gezielt ausgetauscht oder renoviert werden
- Anpassungsfähigkeit: Bei Umzug kann eine Tischlerküche oft angepasst werden, statt neu gekauft werden zu müssen
Mehrwert-Info: Eine von uns gefertigte Küche für ein Paar in Siegburg ist mittlerweile 22 Jahre im Einsatz. In diesem Zeitraum wurden lediglich die Arbeitsplatte erneuert und die Geräte ausgetauscht – die Schränke und Fronten sind nach wie vor in exzellentem Zustand.
Finanzierungsmöglichkeiten für Ihre Tischlerküche
Eine Investition in eine hochwertige Küche muss nicht auf einmal gestemmt werden:
- Anzahlungsmodelle: Typischerweise 30% bei Auftragserteilung, 60% vor Montage, 10% nach Abnahme
- Küchenfinanzierung: Zinsgünstige Finanzierung über unsere Bankpartner, oft ab 0,0% effektivem Jahreszins möglich
- Teilinvestitionen: Stufenweise Realisierung der Küche (z.B. zunächst Grundelemente, später Erweiterungen)
Finanzierungsbeispiel: Bei einer Tischlerküche für 25.000 Euro und einer Finanzierung über 48 Monate entstehen monatliche Raten von ca. 520 Euro (bei 0% Zinsen). Bei einem durchschnittlichen Nutzungszeitraum von 25 Jahren entspricht dies effektiven Kosten von etwa 85 Euro pro Monat.
So sparen Sie bei Ihrer Tischlerküche ohne Qualitätsverlust
Eine individuelle Küche muss nicht das Budget sprengen. Mit diesen Tipps optimieren Sie die Kosten:
1. Priorisieren Sie die Investitionen
Nicht alle Bereiche einer Küche sind gleich wichtig:
- Hohe Priorität: Schubladen- und Auszugssysteme, Scharniere, Arbeitsplatte im Hauptarbeitsbereich
- Mittlere Priorität: Fronten, Hauptgeräte, Beleuchtung
- Niedrigere Priorität: Oberflächen in Randbereichen, Spezialgeräte, dekorative Elemente
2. Kombinieren Sie unterschiedliche Materialien
Eine geschickte Materialkombination kann sowohl ästhetisch als auch kosteneffizient sein:
- Massivholz gezielt an Blickfangbereichen einsetzen
- Furnierte Oberflächen statt Massivholz für große Flächen
- Quarzkomposit für stark beanspruchte Arbeitsflächen, günstigere Alternativen für Randbereichen
3. Geräte strategisch auswählen
- Investieren Sie in Geräte, die Sie täglich nutzen (z.B. Herd, Kühlschrank)
- Sparen Sie bei selten genutzten Spezialgeräten
- Erwägen Sie den Kauf von Ausstellungsgeräten (oft 20-40% günstiger)
4. Planen Sie in Etappen
Eine stufenweise Realisierung kann das Budget entlasten:
- Grundstruktur mit wesentlichen Elementen sofort umsetzen
- Spezialelemente später ergänzen
- Einzelne Geräte zunächst in einfacherer Ausführung wählen und später aufrüsten
Häufig gestellte Fragen zu Küchenkosten
Warum ist eine Tischlerküche teurer als eine Küche vom Möbelhaus?
Der Preisunterschied erklärt sich hauptsächlich durch drei Faktoren: Erstens werden Tischlerküchen individuell für Ihren Raum konstruiert und nicht aus vorgefertigten Standardmodulen zusammengesetzt. Zweitens verwendet ein Tischler in der Regel hochwertigere Materialien und Beschläge mit längerer Lebensdauer. Drittens beinhaltet der Preis eine umfassende persönliche Beratung, präzise Planung und eine fachgerechte Montage durch den Meisterbetrieb selbst – nicht durch wechselnde Subunternehmer. Über die Gesamtlebensdauer betrachtet relativiert sich der Preisunterschied jedoch, da Tischlerküchen oft doppelt so lange halten und reparaturfähig sind.
Gibt es Fördermittel für eine neue Küche?
Für die Küche selbst gibt es in der Regel keine direkten Fördermittel. Allerdings können energieeffiziente Küchengeräte über Programme wie die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) oder regionale Förderprogramme bezuschusst werden. Zudem sind bei umfassenden Renovierungsmaßnahmen, die auch die Küche betreffen, unter Umständen steuerliche Vorteile durch die Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen möglich. Als Handwerksbetrieb können wir Ihnen hierzu erste Hinweise geben, empfehlen jedoch für detaillierte Auskünfte das Gespräch mit Ihrem Steuerberater.
Wie viel sollte man für eine Küche ausgeben?
Als Faustregel gilt: Eine langlebige Qualitätsküche kostet etwa 10% des Wertes Ihrer Immobilie. Bei einer Wohnung oder einem Haus im Wert von 400.000 Euro wäre ein angemessenes Küchenbudget also etwa 40.000 Euro. Diese Faustregel dient jedoch nur zur groben Orientierung. Letztendlich sollte Ihr Budget von Ihren tatsächlichen Bedürfnissen, Kochgewohnheiten und finanziellen Möglichkeiten abhängen. In einem persönlichen Beratungsgespräch helfen wir Ihnen gerne, die für Sie optimale Balance zwischen Investition und Mehrwert zu finden.
Fazit: Die Investition, die sich rechnet
Eine Küche nach Maß vom Tischler ist zweifelsohne eine größere Investition als eine Standardlösung aus dem Möbelhaus. Betrachtet man jedoch den langfristigen Nutzen, die perfekte Anpassung an Ihre Räumlichkeiten, die höhere Materialqualität und die längere Lebensdauer, relativieren sich die Mehrkosten deutlich.
Als Tischlergruppe Manufaktur legen wir Wert auf absolute Transparenz bei der Preisgestaltung. In einem persönlichen Beratungsgespräch analysieren wir Ihre Bedürfnisse und Wünsche und erarbeiten eine Lösung, die optimal zu Ihrem Budget passt.
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